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Erzbischof Gössl ruft zum Heiligen Jahr zu Zuversicht und Hoffnung auf

Erzbischof Herwig Gössl
Datum:
Veröffentlicht: 21.12.24
Von:
hal

Hirtenbrief am vierten Adventssonntag: „Hoffnung ist keine Blauäugigkeit und mehr als Optimismus“

Bamberg. Erzbischof Herwig Gössl ruft in einem Hirtenwort zum Heiligen Jahr 2025 zu Zuversicht und Hoffnung auch in Zeiten schwerer globaler Krisen auf. In einem Brief an die Gläubigen, der in den Gottesdiensten zum vierten Adventssonntag verlesen wird, schreibt der Erzbischof: „Wir alle sind mitverantwortlich dafür, dass sich durch unser Denken, Reden und Tun Hoffnung und Zuversicht verbreiten und wir nicht in einem Strudel der Aussichtslosigkeit versinken.“

Hoffnung sei keine Blauäugigkeit, die das Negative verdränge, keine Einbildung oder Fiktion und mehr als bloßer Optimismus. Hoffnung wachse nicht auf der Grundlage unserer Ideen und Fähigkeiten, sie müsse auch nicht alles Negative, Traurige und Schreckliche ausblenden. „Hoffnung hat ihr Fundament nicht in dieser Welt, die immer vorläufig, unvollkommen und endlich bleibt“, betont Gössl. „Für uns Christen liegt die Wurzel der Hoffnung in Gott selbst.“

Erzbischof Gössl spricht auch die Sorgen vieler junger Menschen an, die angesichts der globalen Krisen und Unsicherheiten wie Klimawandel, Krieg und wirtschaftlicher Instabilität den Mut verlieren, Kinder in diese Welt zu setzen. Es sei wichtig, diese Ängste ernst zu nehmen, gleichzeitig aber auch eine Perspektive der Hoffnung zu suchen und zu bewahren. Die jungen Menschen mit ihren Ideen und mit ihrer Energie fehlten schon heute in allen Bereichen der Arbeitswelt, der Gesellschaft und natürlich auch in der Kirche. „Und die weniger werdenden jungen Erwachsenen blicken mit zunehmender Sorge auf die Erwartungen der älteren Menschen, denen sie sich nicht gewachsen und von denen sie sich überfordert fühlen.“

Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. „Wir dürfen Pilger der Hoffnung sein und Orte der Hoffnung identifizieren, uns gegenseitig darauf hinweisen und Menschen einladen, sich von der Hoffnung anstecken zu lassen, die uns erfüllt“, schreibt Gössl weiter. „Wir sind unterwegs mit der Botschaft des Glaubens, die Hoffnung stiften kann. Sie gibt unserem Leben Sinn, vermittelt Freude und schenkt die Kraft, selbst in ausweglos scheinenden Situationen nicht aufzugeben, ja noch nicht einmal im Angesicht des Todes. Denn Jesus Christus, der gekreuzigte und auferstandene Herr, ist der Garant unserer Hoffnung.“

Zum Abschluss des Hirtenbriefs erinnert Erzbischof Gössl an die Kriegs- und Konfliktgebiete dieser Welt: „Ich erbete und erflehe mächtige Impulse des Friedens und der Versöhnung für die Menschen in Syrien, im Heiligen Land und in der Ukraine und an so vielen anderen Orten auf dieser Erde.“

Das Heilige Jahr wird am 24. Dezember in Rom von Papst Franziskus eröffnet. Im Erzbistum Bamberg findet am 29. Dezember um 17 Uhr ein Gottesdienst in der Kirche St. Martin statt, nach einer anschließenden Prozession zum Dom wird gegen 18 Uhr dort ein Pontifikalamt mit Erzbischof Gössl gefeiert, das im Livestream auf www.youtube.com/erzbistumbamberg übertragen wird.

Weitere Informationen unter www.heiliges-jahr.erzbistum-bamberg.de