Abschied von Papst Franziskus

Pontifikalrequiem mit Erzbischof Gössl im Dom
Bamberg. Eine Kerze brannte am Porträtfoto von Papst Franziskus im Seitenschiff des Domes, davor blühten weiße Hortensien. Auf dem Tisch daneben lag das Kondolenzbuch. Etliche Gläubige nutzten am Freitagabend diese letzte Gelegenheit, des verstorbenen Papstes zu gedenken. Zuvor hatten sie im Pontifikalrequiem mit Erzbischof Gössl von diesem Papst Abschied genommen. Von diesem „Glaubenszeugen seiner Zeit, der den Horizont der Hoffnung eröffnet hat“, wie der Erzbischof den bisherigen Pontifex beschrieb. Papst Franziskus habe bei Begegnungen „spirituelle Tiefe ausgestrahlt und war zugleich mit der Welt und ihren Sorgen verbunden“, so Gössl.
Viele Priester aus dem Erzbistum Bamberg waren mit ihm in den Dom eingezogen, darunter Erzbischof emeritus Ludwig Schick, Generalvikar Georg Kestel und Domdekan Hubert Schiepek. Ihre Anteilnahme am Tod von Papst Franziskus drückten auch zahlreiche Damen und Herren der verschiedenen geistlichen Ritterorden aus, deutlich erkennbar an ihren speziellen Gewändern. Sie alle erlebten zusammen mit der großen Trauergemeinde ein tröstend-kontemplatives Requiem, dem die Domkantorei unter der Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer einen gregorianisch anmutenden Grundton verlieh: Die Sänger und Sängerinnen brachten Auszüge aus dem Requiem op. 9 des französischen Komponisten Maurice Duruflé zu Gehör.
Erzbischof Gössl machte in seiner Predigt deutlich, dass dieser sich stets aus religiöser Überzeugung und nicht aus politischem Kalkül heraus mit den Armen verbunden habe. Mit seinem entschiedenen Einsatz für diese Menschen, für eine menschenwürdige Migrationspolitik und den Schutz des Klimas sowie für die Wiederbelebung des synodalen Dialogs in der Kirche habe Papst Franziskus „einen geerdeten Glauben verkündet, die Grundlage für all sein Wirken“, betonte der Erzbischof. Und räumte ein, dass dieser Papst seine „Ecken und Kanten hatte, der seiner Kirche auch einiges zumutete“. Gleichwohl bleibe das Bild eines „großen Papstes“, der bis zum letzten Atemzug sein Leben für den Dienst am Nächsten hingegeben habe.
In den Fürbitten für die Seelenruhe von Papst Franziskus wurde auch um den Heiligen Geist im Konklave gefleht. Eine Fürbitte galt weiterhin Bambergs senegalesischem Partnerbistum Thiès, das derzeit ohne Bischof auskommen muss: Der bisherige Bischof André Gueye wurde noch von Papst Franziskus zum Erzbischof von Dakar ernannt. Ganz im Sinne des im Alter von 88 Jahren verstorbenen Papstes galt eine andere Fürbitte den Armen und Benachteiligten auf dem Globus.