Erzbischof Gössl: Gebote vermitteln, damit das Leben gelingt

Bamberg. Erzbischof Herwig Gössl hat fünf Referendarinnen und Referendaren am Bamberger Dientzenhofer-Gymnasium die Missio Canonica erteilt, die kirchliche Erlaubnis Religion zu unterrichten. Im Rahmen eines Gottesdienstes erinnerte er an die Aufgabe von Religionslehrerinnen und Religionslehrern, junge Menschen mit Gott in Berührung zu bringen, der dem Leben Halt gibt. Dazu sei die Voraussetzung, eine Haltung zu haben, zu Gott, zu Fragen des Glaubens und zur Kirche. Dann könnten auch die jungen Menschen zu ihrer Haltung finden.
Verwandte, Ausbilder und Wegbegleiter waren zur Eucharistiefeier zum Abschluss der Ausbildungszeit in die Kapelle des Bistumshauses St. Otto gekommen. Die Referendare hatten die Feier unter das Wort „… Bemühen um Bildung aber ist Liebe…“ aus dem Buch der Weisheit gestellt. Sie erinnerten daran, wie Bildungsprozesse gelingen können. Eine Haltung der Offenheit, des Respekts und der Achtung seien dafür notwendig. Dann könne bei den Schülern Neugier und Begeisterung entstehen. Der Religionsunterricht solle zum mündigen Urteilen führen.
Erzbischof Gössl unterstrich den Zusammenhang zwischen der Vermittlung von Geboten und der eigenen Haltung. Lehrende zeigten, wie Gebote der Heiligen Schrift mit dem eigenen Leben in Verbindung zu bringen seien, zeigten, dass sie Platz im eigenen Leben haben. Wer Gebote halte, spüre, dass man von ihnen gehalten werde. Gebote seien von Gott gegeben, damit das Zusammenleben gelingt. Sie sollten „Licht in unsere Welt bringen“, sagte der Erzbischof. Sich an Gebote zu halten, gebe Halt und Geborgenheit. Der Unterricht solle von einer Haltung der Achtung und der Liebe gegenüber den jungen Menschen geprägt sein. In der Feier bekundeten die Referendare und Referendarinnen ihre Bereitschaft „die Frohe Botschaft in der Schule zu verkünden und ein Zeugnis ihres Christseins zu geben“.
Am Ende des Gottesdienstes dankte der Leiter der Hauptabteilung Schule und Religionsunterricht im Ordinariat, Hans-Dieter Franke, den angehenden Lehrerinnen und Lehrern für die Bereitschaft, sich im Unterricht für die Verkündigung des Evangeliums einzusetzen. Sein Dank galt auch allen, die diese auf ihrem Weg begleitet hatten.
Die Kollekte der Eucharistiefeier kommt der Bildungsinitiative „Let us learn“ des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen zugute, die sich für die Bildung besonders benachteiligter Kinder in Afghanistan, Bangladesch. Liberia, Madagaskar und Nepal einsetzt.
Die Missio Canonica erhielten Anja Aumiller, Simon Hennrich, Sabrina Ilg, Johannes Probst und Anna-Lena Weigand. Sie hatten unter anderem am Bamberger Dientzenhofer-Gymnasium Erfahrungen in der Schulpraxis gemacht und wechseln nun an ihre Einsatzorte.