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Glaubenstag in Hannberg: "Ihr seid das Salz der Erde"

Herwig Gössl beim letzten Glaubenstag Hannberg im Jahr 2019. Er ist auch 2024 dabei.
Datum:
Veröffentlicht: 14.5.24
Von:
Thomas Willert

Aufruf zu Vorstellung von Glaubensprojekten aus dem gesamten Erzbistum

Hannberg. Wie kann man in der heutigen Zeit Menschen dazu bringen, sich einen Tag lang Zeit für den Glauben zu nehmen? Die kleine Pfarrei Hannberg westlich von Erlangen veranstaltet seit 16 Jahren wiederkehrende Glaubenstage. Es ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte von ehrenamtlichem Engagement und Glaubensverkündung vor Ort. Am Sonntag, den 21. Juli 2024, kommt es zur 4. Auflage des Glaubenstags. Diesmal möchten die Veranstalter zum Glaubenstag Gäste, Referentinnen und Referenten sowie Teilnehmende aus dem gesamten Erzbistum einladen. Interessierte Pfarreien und Gruppen, die am Glaubenstag noch mitmachen möchten, können sich bis spätestens 7. Juli unter info@wehrkirche-hannberg.de anmelden. 

Der Rahmen orientiert sich an den Glaubenstagen der früheren Jahre: Es gibt ein buntes Programm vom Morgenlob um 7.30 Uhr bis zum Abschlusskonzert um ca. 22.30 Uhr. Das diesjährige Motto heißt „Ihr seid das Salz der Erde“ und soll auf das vielfältige ehrenamtliche und hauptamtliche Engagement von Christinnen und Christen hinweisen. Unter der Leitung von Thomas Willert und Ingrid Seifert, beide Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, trifft sich die Vorbereitungsgruppe regelmäßig seit Januar 2023, um diesen Tag vorzubereiten. 

"Ihr seid das Salz der Erde"

„Was verstehst du unter: Ihr seid das Salz der Erde?“, fragte Thomas Willert zu Beginn des ersten Treffens. „Das sind wir Ehrenamtlichen in der Kirche vor Ort, denn wir geben der Kirche Geschmack“, meinte Veronika Lunz. „Salz war zur Zeit Jesu ein sehr wichtiges Mittel, um Essen zu würzen und haltbar zu machen. Man kann jedoch auch ein Essen versalzen, wenn man übertreibt“, meinte Pfarrer Johannes Saffer. Ein Einblick in die Jesus-Serie „The Chosen“ brachte nochmals neue Ideen ein, denn dort spricht der Jesus-Darsteller: „Salz kann man auch mit Honig vermischt zur Heilung auf Wunden auftragen. Ich möchte, dass meine Anhänger an der Heilung der Welt mitwirken und nicht an ihrer Zerstörung.“

Für den Glaubenstag im Juli haben sie ein vielfältiges Programm erstellt. Erzbischof Herwig Gössl hat sein Kommen angekündigt. Bei einer Podiumsdiskussion wird es um das Thema „Für was brauchst du noch Kirche?“ gehen, zu der Menschen mit verschiedenen Hintergründen eingeladen sind. Die Podiumsdiskussion wird mit Dekan Pfarrer Michael Pflaum, Monika Tremel von der Offenen Tür und Miriam Groß, Militärseelsorgerin von der evangelischen Kirche in Bamberg geführt. Für Jugendliche steht Poetry Slam auf dem Programm. Die Bambergerin Maron Fuchs ist fränkische Meisterin in der Kunst des Gedicht-Rap-Vortragens und offen für Glaubensthemen. Das Thema „Die Zukunft ist bunt“ und soll möglichst viele Jugendliche und junge Menschen ansprechen, die das Schreiben und Vortragen von Gedichten lernen möchten. Einige von ihnen werden ihre Stücke zusammen mit Maron Fuchs auf der großen Bühne vorstellen. Für Musikinteressierte gibt es eine Werkstatt für Neues Geistliches Lied (NGL), in der Kleingruppen Lieder für das Abendlob einüben. Unterstützt wird die Aktion durch die Werkstatt NGL des Erzbistums Bamberg. 

Garten-Katechese und Vorträge

Das Motto „Ihr seid das Salz der Erde“ soll auf die Vielfältigkeit des Glaubenslebens hinweisen. Das wird durch Katechese mit Gast-Referenten und Priestern transportiert. Im Garten des Hannberger Pfarrhauses werden mehrere Gast-Priester 30-Minuten-Katechesen halten: Martin Emge aus Forchheim, Kilian Kemmer aus Höchstadt, Florian Stark aus Ebermannstadt, Lars Rebhan aus Marktgraitz, Michael Pflaum, Christian Wohlfahrt aus Herzogenaurach, Monika Tremel aus Erlangen und Hausherr Johannes Saffer aus Hannberg. In der Pfarrkirche Geburt Mariens werden parallel Vorträge zu sehen sein, zum Beispiel zum Entwicklungsprojekt in Ugdanda, Schwester Teresa Zukic mit ihrem neuen Buch und Monsigneur Joseph Treutlein zu Marienverehrung und Mariensingen.

Auf einem Marktplatz der Glaubensprojekte können Pfarreien, Verbände und Gruppen ihre Projekte vorstellen. Neben den Hausherren aus Hannberg sind Pfarreien aufgerufen, sich zu melden und sich zu beteiligen. Hierzu meint Thomas Willert: „Nur wenn sich einzelne bereit erklären, ihre Projekte vorzustellen und die Erfolgsrezepte an andere Pfarreien weiterzugeben, kann Kirche vor Ort weiter kreativ und interessant bleiben, denn unsere Ressourcen sind begrenzt. Der Marktplatz soll ein Netzwerk der Pfarreien über ehrenamtliches Engagement bilden." Und weiter: „Stelle dir vor, wir würden die besten Ideen der Pfarreibasis auch anderen erklären und gleichgesinnten Gruppen zugänglich machen. Dann könnten Synergien und Netzwerke entstehen, die wir alle in der Kirche der Zukunft benötigen. Davon bin ich überzeugt.“

Ursprung der Glaubenstage

Einer der Initiatoren der Glaubenstage war der damalige Leiter des Jugendteams Thomas Schaub. Er erinnert sich, wie alles begann: „Herwig Gössl war von 1997 bis 2007 unser Pfarrer in Hannberg und die Jugendarbeit war ihm sehr wichtig. Zusammen fuhren wir zum Weltjugendtag nach Toronto und organisierten Glaubensprojekte für französische Jugendgruppen im Jahr des Weltjugendtags in Köln 2006. Aus dieser Zeit entstand die Idee eines kleinen Weltjugendtags in Hannberg.“ Herwig Gössl war Impulsgeber und Mit-Initiator des Glaubenstags in der Zeit der Vorbereitung, bis er im September 2007 die Pfarrstelle in Hannberg verließ und nach Bamberg ging. Es war dann an Lars Rebhan, heute Dekan in Marktgraitz, den ersten Hannberger Glaubenstag mit der Jugend zu einem großen Erfolg werden zu lassen. Es entstand die Idee, den Hannberger Glaubenstag alle fünf Jahre durchzuführen. Es folgten weitere Glaubenstage in den Jahren 2013 und 2019 mit einem großen Zulauf im Seelsorgebereich und der Region.

Weitere Informationen sind auf der Homepage des Glaubenstag einzusehen: www.wehrkirche-hannberg.de/glaubenstag