Blasonierung des Wappens
(Die fachsprachliche Beschreibung des Wappens)
Gespalten: vorn in Gold ein rot bewehrter und gezungter schwarzer Löwe, überdeckt von einer silbernen Schrägleiste; hinten in Rot über einem gesenkten goldenen Wellenschrägbalken ein wachsender goldener Dreiberg mit aufgestecktem goldenem Chi-Rho.
Hinter dem Schild ein Doppelkreuz, überhöht von einem grünen Galero mit beiderseits zehn (1:2:3:4) an grünen Schnüren herabhängenden Quasten; darunter das Pallium und ein Schriftband mit der Devise „TU SOLUS DOMINUS“
Im Wappen wird der Wahlspruch des Erzbischofs – genommen aus dem Gloria der Eucharistiefeier TU SOLUS DOMINUS (Du allein bist der Herr) in heraldischen Zeichen dargestellt.
Die vordere goldene Schildseite zeigt den Löwen, das Wappen für das Erzbistum Bamberg.
Auf der anderen Schildhälfte finden sich auf rotem Grund die heraldischen Zeichen eines Flusses und eines Berges, der von dem Christusmonogramm gekrönt ist. Der Fluss erinnert an das Taufsakrament, die Grundlage christlichen Lebens. Doch darf auch an die Gewässer gedacht werden, an denen die bisherigen Wirkungsstätten des Erzbischofs liegen: Pegnitz, Seebach, Regnitz und Main. So ist der Fluss auch Zeichen der einheitsstiftenden Verbindung, was wiederum einen Hinweis auf das bischöfliche Amt darstellt. Der Berg mit dem Christuszeichen erinnert an den Berg der Verklärung (vgl. Lk 9,28-36). Dieses Geschehen auf dem Berg Tabor ist Inhalt des Evangeliums vom zweiten Fastensonntag, der im Jahr 2014 auf den 15. März, den Tag der Bischofsweihe von Herwig Gössl, folgte.
Will man weiter die Farben mit der Herkunft von Erzbischof Herwig in Verbindung sehen, so sind Gold und Schwarz auch die Wappenfarben seines Geburtsortes München, während Rot, Silber und Schwarz an Nürnberg denken lassen, wo er sein Abitur am Melanchthon-Gymnasium ablegte, ehe er ins Bamberger Priesterseminar eintrat.
Wer nach der Bedeutung des Hutes und der Schnüre fragt, soll wissen, dass damit wohl ursprünglich ein Hirtenhut gemeint war, den der Hirte bei Gewittersturm festzurrt, um allen Unbilden zum Trotz bei der Herde auszuharren. Aus den Knoten an den Schnüren sind Quasten und im Lauf der Kirchengeschichte heraldische Würdezeichen geworden. Mittig hinter dem Schild steht der Kreuzstab, der anzeigt, dass der Bischof im Namen und Auftrag Christi spricht und handelt.
Unten ist das Pallium dargestellt, das ihm als Metropoliten am 29. Juni 2024 von Papst Franziskus in Rom überreicht und am 29. September 2024 vom Apostolischen Nuntius Nikola Eterović im Bamberger Dom umgelegt wurde.