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Sternsingerinnen und Sternsinger fordern Kinderrechte ein

Bei der diözesanen Eröffnung der Aktion Dreikönigssingen 2025 (v.l.n.r.): Annalena, Milena und Christiane.
Datum:
Veröffentlicht: 10.1.25
Von:
Patricia Achter

Erzbischof Herwig Gössl sendet Kinder und Jugendliche ins ganze Erzbistum aus

Bamberg. Rund 300 Kinder und Jugendliche haben sich am Montag, den 30. Dezember 2024, in der Bamberger Innenstadt lautstark für Kinderrechte eingesetzt. Mit dabei: Kronen, Sterne und Protest-Plakate mit Aufschriften wie „Spielen, singen, lachen. Kinder verdienen diese Sachen!“. Sie riefen gemeinsam: „Eins, zwei, drei, vier: Kinderrechte wollen wir! Fünf, sechs, sieben, acht: Hungersnot wird plattgemacht. Neun und zehn: Kinder wollen Frieden sehn!“ Schaulustige blieben stehen, um die Sternsingerinnen und Sternsinger zu beobachten und zu fotografieren. Was war los? Das Motto der 67. Aktion Dreikönigssingen lautet: „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Daher ging es laut zu bei der Eröffnung der Aktion, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem Referat Weltkirche und dem Jugendamt der Erzdiözese Bamberg gestaltet wurde.

Spenden für Projekte, unter anderem in Kolumbien und Kenia

Wenn die Sternsingerinnen und Sternsinger Anfang 2025 von Haus zu Haus ziehen, sammeln sie Spenden für verschiedene Projekte, unter anderem für Kolumbien und Kenia. In beiden Ländern werden die Rechte von Kindern verletzt, weil sie beispielsweise kaum Zugang zu Schulen haben oder in großer Armut leben. „Wir wollen Kinder dazu ermutigen, für ihre Rechte selbst einzustehen“, erläutert BDKJ-Diözesanvorsitzende Sonja Biller, die den Aussendungsgottesdienst mitorganisiert hat. „Und wir wollen auch die Länder in die Pflicht nehmen, die Kinder zu schützen und ihre Rechte zu wahren.“

Als Sinnbild für den „Platz für Kinderrechte“ standen zwei Stühle in der Kirche St. Martin, die auch für Erwachsene zu groß waren, um darauf zu sitzen. Helmut Hetzel, Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Bamberger Westen, bat die Sternsingerinnen und Sternsinger im Gottesdienst, die Stühle mit Zetteln zu bekleben. Auf diesen beantworteten sie die Frage: „Was brauchst du zum Leben?“ Sie schrieben beispielsweise: „Kein Krieg, sondern Frieden“, „Bildung“, „Familie und Freunde“.

Sternsingerinnen und Sternsinger bringen die Liebe Christi zu den Menschen

Von St. Martin zogen die Sternsingerinnen und Sternsinger über die Obere Brücke zum Bamberger Dom. Die Bands „Anna Lumina“ und „Sinnergie. Die Bistumsband“ begleiteten die Veranstaltung musikalisch. In seiner Predigt sagte Erzbischof Herwig Gössl zu den jungen Königinnen und Königen: „Kinder wissen, dass man das Wichtigste nicht kaufen kann, sondern geschenkt bekommt: die Liebe von anderen Menschen. Ihr seid geliebt und angenommen, ohne etwas dafür zu tun. So liebt Gott uns Menschen.“ Er dankte den Sternsingerinnen und Sternsingern dafür, dass sie die Liebe Christi zu den Menschen bringen. Anschließend segnete er die Sternsingerinnen und Sternsinger, die Kreide und den Weihrauch. Er sendete sie ins ganze Erzbistum Bamberg aus.

Den Segen erhielten unter anderem die Sternsingerinnen Christiane (14), Milena (13) und Annalena (15) aus Windheim. Sie haben sich schon mehrmals an der Aktion Dreikönigssingen beteiligt. Warum? „Weil ich glücklich bin, wenn ich mich für andere einsetzen kann“, erklärt Annalena. Christiane und Milena freuen sich darauf, beim Sternsingen Seniorinnen und Senioren zu besuchen: „Sie sind besonders glücklich, wenn man mit Weihrauch durch die Wohnung läuft.“

Ihnen und allen anderen Sternsingerinnen und Sternsingern wünscht Anja Baumer-Löw, Referentin für Theologie und Spiritualität im Jugendamt der Erzdiözese, dass sie diese Freude am Sternsingen erleben und freundlich aufgenommen werden, denn: „Die Kinder und Jugendlichen stellen ihre Zeit zur Verfügung, um anderen Kindern und Jugendlichen, denen es nicht so gut geht, zu helfen. Ich finde, dieses Ehrenamt verdient Respekt. Und dieser Respekt gebietet es, höflich zu sein.“ Im vergangenen Jahr haben die Sternsingerinnen und Sternsinger im Erzbistum Bamberg rund 1,7 Millionen Euro Spenden für benachteiligte und Not leidende Kinder gesammelt.

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